09.11.2012
Reges Wurzelwachstum im Spätherbst nutzen
Wenn Umpflanzungen von Obstbäumen erforderlich sind, ist jetzt im Spätherbst der optimale Zeitpunkt.
Die Wurzelentwicklung ist besonders aktiv und findet bei Bodentemperaturen ab 4 °C statt, so dass sich die Pflanzen bis zum Austrieb im nächsten Frühjahr gut etablieren können. Junge Bäume (bis zu 4 Jahre Standzeit) lassen sich in der Regel problemlos verpflanzen. Je älter der Baum, je länger er an einem Standort war und je starkwüchsiger die Unterlage bzw. weit verzweigter der Wurzelraum ist, desto riskanter ist die Aktion. Das Entscheidende ist, einen ausreichenden Anteil an Feinwurzeln (zuständig für Wasser- und Nährstoffaufnahme) zu erhalten. Da sie sich größtenteils am äußeren Wurzelbereich befinden, gilt: je größer der ausgestochene Ballen, desto besser (optimal: entlang der Kronentraufe, maximal ein Drittel kleiner.
Um auch ältere Bäume verpflanzungsfähig zu halten, ist es ratsam, bereits im Vorfeld (ab Pflanzung alle 2 bis 3 Jahre) den Wurzelraum umstechen. So bilden sich an den Schnittstellen feine Haarwurzeln und das Wurzelwachstum wir insgesamt kompakter und entwickelt sich näher um den Stamm herum. Bei größeren Bäumen sollte im Herbst (spätestens Frühjahr) vor der geplanten Umpflanzung ein Graben im genannten Abstand um den Stamm herum ausgehoben werden, um auch die tieferliegenden Wurzeln zu kappen.
Den Graben mit lockerer Gartenerde auffüllen und feucht halten. Beim Verpflanzen ist ein scharfer Spaten zu verwenden und darauf zu achten, dass möglichst wenig Erde und mit ihr feine Faserwurzeln vom Wurzelballen abfallen. Zum Transport kann der Ballen mit Jute oder dicker Folie fest umwickelt werden. Den Baum möglichst bald in das vorbereitete Pflanzloch einpflanzen. Gut fixieren (Pfahl, anbinden) hilft dem Baum beim Einwurzeln.